Lassen Sie uns Linien suchen

Was stellen Linien dar?
Linien sind Absichten (etwas zu bauen),
d.h. der Kern von Funktionen und Visionen
Sie sind der Kern der Mauer, die uns
begleiten, stoppen, beschützen
und zusammenstützen; sie stürzen mit uns zusammen.
Sie bilden Fenster und Türe, die offen oder
geschlossen sind, sie bilden Strassen
und Plätze, die uns aufnehmen oder abweisen.
Sie sind der Kern der Mauer, die wir sehen
aber auch von denen, die wir noch nicht
oder nicht mehr sehen.
Alle Mauer, alle Linien, die sichtbaren als auch die unsichtabaren, können uns
entweder begleiten oder auf dem Weg stehen,
entweder hindern oder helfen, auf uns reagieren,
wenn wir sie durchbrechen, folgen oder nicht folgen.
Unabhängig davon, ob wir sie merken oder nicht merken.
Wer zeichnet, fordert vergangene und zukünftige
Möglichkeiten und Zwänge zutage
Wenn man Linien zeichnet, lässt man
nur das Überflüssige weg, was bleibt ist der Kern der Dinge.
Linien sind nicht nur Beiwerk oder reine Form,
sie sind keine Reduktion der Wirklichkeit,
sie sind eine Erweiterung.
Zeichnen ist weder Abbildung noch Erfindung sondern Auslegung.
Wer sich mit den Linien und mit Ihren Kreuzungen beschäftigt,
Beschäftigt sich mit dem Wesen der Dinge.
Sind Linien Bauprojekte oder phantastische Spielereien?
Praktisch notwendige Röntgenbilder oder überflüssige Spekulationen?
Muss nicht jeder Ort von den Linien aus der Vergangenheit erlöst werden?
Liegt nicht die Zukunft schon in der Gegenwart gezeichnet?
Unsere alltägliche Welt ist voll mit nicht gleich sichtbaren Umrissen und Linien,
Jedenfalls weisen Linien uns auf das hin, was,
vor und nach der gebauten Welt kommt und
schlecht, nicht gleich sichtbar oder sogar unsichtbar ist.
Wir müssen diese Linien berücksichtigen, um so schnell wie möglich nach Hause oder in die Küche zu kommen und so unschädlich wie möglich von der Einsamkeit in die Liebe, von dem Frieden in den Krieg zu kommen, oder umgekehrt.
Wenn wir nicht auf diese Linien achten, wenn wir sie nicht sehen,
riskieren wir daran zu stolpern oder unseren Glück zu verpassen.
Achte auf die Linien.

Gedanken eines Begleiters in der Stadt, inspieriert am Projekt vom Judischen Museum

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